Senkungen, auch bekannt als Prolaps oder Descensus, treten auf, wenn Organe wie die Gebärmutter, Blase oder Rektum aus ihrer normalen Position im Becken nach unten rutschen. Die Diagnose erfolgt durch eine Untersuchung beim Frauenarzt.Die Ursachen für Senkungen können vielfältig sein, darunter Schwangerschaft und Geburt, Übergewicht, gewisse Sportarten (Hürdenlauf, Trampolin…), chronisches Husten, schwache Beckenbodenmuskulatur und/ oder Rumpfmuskulatur oder hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren.Symptome von Senkungen können Druckgefühl im Beckenbereich, Fremdkörpergefühl in der Scheide, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Harninkontinenz oder Stuhlinkontinenz sein.In Bezug auf die Behandlungsmöglichkeiten gibt es konservative Ansätze wie Beckenbodentraining bei spezialisierten Physiotherapeuten oder Pessareinsatz. In schwereren Fällen kann eine operative Behandlung sinnvoll sein.Die Beckenbodenphysiotherapie bietet verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung von Beckenbodensenkungen. Dazu gehören unter anderem:1. Gezielte Übungen: Durch spezielle Übungen können die Muskeln im Beckenboden gestärkt und die Funktionalität verbessert werden.2. Biofeedback: Mit Hilfe von Biofeedback-Techniken können Patienten lernen, ihre Beckenbodenmuskulatur bewusst zu kontrollieren und zu stärken.3. Elektrostimulation: Durch den Einsatz von elektrischen Impulsen können die Muskeln im Beckenboden gezielt stimuliert und trainiert werden.4. Verhaltenstherapie: Durch Verhaltensänderungen und Anpassungen im Alltag können belastende Symptome reduziert und die Lebensqualität verbessert werden.5. Manuelle Therapie: Durch spezielle manuelle Techniken können Verspannungen gelöst und die Beweglichkeit im Beckenbereich verbessert werden.
Bei Senkungen im Beckenbodenbereich gibt es verschiedene Unterteilungen, die je nach betroffenem Bereich und Schweregrad der Senkung unterschieden werden können. Einige der häufigsten Unterteilungen sind:
1. Zystozele: Hierbei handelt es sich um eine Senkung der Harnblase in die Scheide.
2. Rektozele: Dabei senkt sich der Mastdarm in die Scheide.
3. Uterusprolaps: Hierbei kommt es zu einer Senkung der Gebärmutter in die Scheide.
4. Enterozele: Dabei senkt sich der Darm in den Douglas-Raum zwischen Rektum und Gebärmutter.
Je nachdem wie tief Harnblase, Gebärmutter oder Darm abgesunken sind, werden vier Stufen der Senkung unterschieden:
Grad 1: Die Organe sinken nur leicht ab.
Grad 2: Die Organe sind bis zum Scheidenausgang abgesunken.
Grad 3: Scheide oder Gebärmutter treten bis zu 1 cm aus der Scheidenöffnung aus.
Grad 4: Scheide oder Gebärmutter treten zu einem großen Teil aus der Scheidenöffnung heraus.
Bei den meisten Frauen bleibt es bei einer leichten Absenkung – die sich sogar nach ein paar Monaten oder Jahren wieder zurückbilden kann. Die Senkung kann aber auch langsam fortschreiten.
Etwa jede zweite Frau mit leichter Beckenbodensenkung (Grad 1 oder 2) hat zusätzlich eine Blasenschwäche. Sie wird auch Stress- oder Belastungsinkontinenz genannt, weil die Blase etwa beim Niesen, Husten oder Sport dem Druck nicht mehr standhalten kann und ungewollt etwas Urin abgeht. Frauen mit einer Senkung Grad 3 und 4 haben dagegen eher Probleme, die Blase zu entleeren, weil durch das Absinken der Organe die Harnröhre abknicken kann.
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